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Everybodies Darling is everybodies Depp

Der Titel dieses Blogs ist leider nicht sehr schmeichelhaft. Wer will schon everybodies Depp sein. Wir sind doch nur freundlich und nett. Deshalb muss man doch nicht gleich dumm sein, nicht wahr?

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man freundlich, nett und zuvorkommend ist. Letztendlich gibt es ja schon genug rücksichtslose Menschen auf dieser Welt und es würde mehr von jenen Menschen brauchen, die mehr Gutes in die Welt bringen.

Aber es gibt einen kleinen und dennoch feinen Unterschied zwischen Freundlichkeit und sich verbiegen, um es allen recht zu machen. Wenn ich freundlich und zuvorkommend bin, dann entscheide ich, wann, wo und zu wem ich es bin und ich kann mich dann auch dagegen entscheiden, wenn es die Situation erfordert, dass man vielleicht besser etwas klarer ist und rechtzeitig seine Grenzen zieht.

Verbiegen um nicht abgelehnt zu werden

Aber wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich verbiegen muss, um zu Gefallen, dann liegt das oft nicht so sehr an unserer Freiwilligkeit, sondern an der Angst davor abgelehnt zu werden.

Um das zu verhindern, verbiegen wir uns und stellen unsere eigenen Wünsche zurück. Wir tun nicht das, was wir wollen, sondern das, was die anderen wollen oder manchmal sogar das, von dem wir glauben, das die anderen von uns wollen könnten. Tara Mohr hat in ihrem Buch „Playing Big“ diese Menschen People Pleaser genannt. In diesem Buch geht es darum seine eigene Stimme zu finden und seine eigenen Ziele zu verfolgen.

Wenn ich nun aber immer darauf ausgerichtet bin es allen recht zu machen, dann habe ich mit Sicherheit jemanden vergessen, nämlich mich selbst. Und damit auch meine Ziele, Wünsche und Bedürfnisse. Wir kommen dann überall hin, nur nicht dorthin wo wir hin wollen und wir leben dann jedes Leben, nur nicht unser eigenes.

Ich habe mir den sprichwörtlichen Hax´n ausgerissen

Mir ist es auch lange Zeit so gegangen. Ich habe mich zum Beispiel immer sehr um Freunde bemüht. Ich habe immer meine Ohren gespitzt, wenn einer meiner Freunde einen Wunsch geäußert hat und habe ihn dann so rasch als möglich erfüllt. So habe ich mir immer den sprichwörtlichen Hax´n ausgerissen. Zu meinem Leidwesen aber mit sehr mäßigem Erfolg. Deshalb zu meinem Leidwesen, weil ich nicht die gleiche Aufmerksamkeit zurückbekommen habe und weil ich deshalb auch nicht mehr gemocht wurde. Irgendwann musste ich erkennen, dass mich dieses Verbiegen einfach nicht weiterbringt.

Ich wurde immer enttäuschter und unglücklicher mit der Situation. Irgendwann meinte mein Mann, dass ich damit aufhören sollte mich so um diese Menschen zu bemühen. Ich musste zum wiederholten Mal in meinem Leben entdecken, dass man es nicht ändern kann, wenn man nicht gemocht wird, egal wie sehr man sich auch bemüht und verbiegt.

Letztendlich verliert man sich selbst dabei, weil man sich jedes Mal ein Stück von sich selbst entfernt.

Wir können nicht alle mögen

Das war dann auch der Zeitpunkt an dem ich begonnen habe, mein Verhalten zu ändern. Mir wurde bewusst, dass das nicht der richtige Weg ist. Natürlich gehört auch sehr viel Mut dazu, sich einzugestehen, dass es auch Menschen gibt, die einen nicht mögen. Letztendlich wollen wir ja von allen geliebt werden und wenn wir nicht von jedem geliebt werden, dann stimmt ja mit uns irgendetwas nicht, oder?

Ich kann Euch versichern, dass das ganz und gar nicht der Fall ist. Denn auch wir haben das Recht, nicht alle mögen zu müssen. Manchmal trifft man Menschen, mit denen man irgendwie nicht kann. Das hat vielleicht gar nicht nur etwas mit dieser Person zu tun, sondern damit, dass einfach die Schwingungen nicht passen. Und daran muss weder der eine noch der andere Schuld haben. Es ist einfach so.

In Wahrheit gibt es nur wenige Menschen, mit denen man eine enge Verbindung hat und der Rest befindet sich auf unterschiedlichen Distanzen zu uns und das darf auch sein und es darf auch umgekehrt so sein, dass nicht uns jeder innig ins Herz schließt.

Es hat sehr viel mit Respekt zu tun. Respekt dem anderen und auch mir gegenüber. Wenn ich mich immer verbiege, gebe ich mir unbewusst das Signal, dass ich nicht gut genug bin, so wie ich bin. Ich werte mich selbst ab und das schlägt sich über kurz oder lang auf unser Selbstbewusstsein, dass dann darunter leidet.

Ich habe auch festgestellt, dass Menschen die ein starkes Selbstbewusstsein haben und sich nicht verbiegen, viel interessanter sind, als jene die immer versuchen es allen recht zu machen. Starke Menschen ziehen andere Menschen an. Und das ist letztendlich das, was uns hilft selbstbewusst durchs Leben zu gehen.

Was kannst Du tun, um nicht mehr Everybodies Darling sein zu müssen?

Überlege Dir bei welchen Menschen und bei welchen Gelegenheiten Du zum People Pleaser wirst. Selbst die stärksten People Pleaser verbiegen sich nicht immer und überall. Finde heraus in welchen Situationen und bei welchen Menschen Du das Gefühl hast, dass Du dich verbiegen musst.

Was sind die Ausnahmen? Bei welchen Menschen fühlst Du Dich sicher genug, um Dich so zu zeigen, wie Du bist und in welchen Situationen fühlst Du Dich nicht so sicher und stark?

Was macht den Unterschied für Dich aus? Wie verhältst Du Dich in der einen und in der anderen Situation und wie fühlst Du Dich dabei?

Denke dann darüber nach, was Du von der schon vorhandenen Stärke bewusst einsetzen kannst, damit Du Dich immer stark und selbstbewusst fühlen kannst. Das verhindert, dass Du Dich verbiegst und etwas tust, was Du gar nicht tun möchtest.

Bist auch Du ein People Pleaser?

Ich würde mich freuen, wenn Du mir mitteilst, wie Du mit diesem Thema umgehst. Machst Du es auch allen recht? Bist auch Du ein People Pleaser oder schaffst Du es gut, dass Du Dich nicht verbiegst?

Ich wünsche Dir, dass Du ganz zu Dir stehen kannst und Dir auch die Freiheit nimmst, es nicht allen recht machen zu müssen, damit Du das Leben leben kannst, das DU schon immer leben wolltest.

Alles Liebe

Deine

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Bin ich wertlos?!

… oder warum es uns so schwer fällt, uns selbst wertzuschätzen?

Wir beschäftigen uns viel damit, was wir anderen wert sind. Werden wir ausreichend geliebt? Haben wir Freunde die uns wertschätzen? Werden wir von unseren Geschäftspartnern mit Respekt behandelt? Wir achten für gewöhnlich sehr stark darauf, ob wir von anderen die Wertschätzung bekommen, die uns unserer Meinung nach zusteht.

Wie sieht es aber mit unserer Wertschätzung uns selbst gegenüber aus? Wie viel Selbstwert haben wir? Wie man so schön sagt, kann man nur von anderen wertgeschätzt werden, wenn man sich auch selbst wertschätzt. Wenn ich mich allerdings so umsehe, dann erwarten viele Menschen, dass sie wertgeschätzt werden, obwohl sie sich selbst keine oder nur wenig Wertschätzung entgegenbringen.

Der kritische Blick auf uns selbst

Das hat sicher sehr viele Gründe. Jeder von uns hat schon Zurückweisungen einstecken müssen. Wir wurden sicher nicht immer nett behandelt und wir wissen natürlich auch, dass wir unsere Fehler, oder auch Seiten an uns haben, für die wir uns nicht so sehr mögen. Unter alldem leidet dann natürlich unser Selbstwert sehr.

Ich denke die Aussage, dass wir nicht wertgeschätzt werden wenn wir uns selbst nicht wertschätzen, hat zwei Seiten. Auf der einen Seite lassen wir bei mangelndem Selbstwert zu, dass wir respektlos behandelt werden. Wir verwehren uns nicht vor unangemessenem Verhalten, sondern nehmen es einfach hin und setzen dem auch nichts entgegen.

Das Problem dabei ist, dass dadurch unser, vielleicht nur spärlich vorhandener, Selbstwert noch mehr leidet. Denn wenn ich ein Verhalten mir gegenüber toleriere, das im Grunde genommen verletzend ist, dann gebe ich mir ja unbewusst das Signal, dass ich es nicht wert bin, besser behandelt zu werden. Das kann dann sogar soweit gehen, dass wir denken, wir hätten so eine Behandlung verdient. All das ist natürlich alles andere als unterstützend für unseren Selbstwert.


Rechtzeitig seine Grenzen wahren

Deshalb ist es für unseren Selbstwert unerlässlich, dass wir unsere Grenzen wahren und ein respektloses und nicht wertschätzendes Verhalten so rasch als möglich abstellen. Damit stärken wir zusehends unseren Selbstwert und schützen uns gleichzeitig vor Verletzungen.

Natürlich ist mir klar, dass es nicht so leicht ist, sich auf die Hinterfüße zu stellen, wenn man wenig Selbstwert hat. Da hilft es bei Gelegenheiten und Menschen zu beginnen, wo man sich sicherer fühlt. Wir haben ja nicht immer wenig Selbstwert. Er ist auch sehr von der Situation und den handelnden Personen abhängig. Wenn wir uns etwas sicherer fühlen, dann haben wir auch mehr Mut, unseren Selbstwert zu schützen und genau in diesen Situationen kann man beginnen für sich selbst einzustehen und sich abzugrenzen.

Auf der einen Seite geht es also darum, dass wir die Wertschätzung nicht erhalten, wenn wir uns selbst nicht wertschätzen. Auf der anderen Seite bedeutet diese Aussage aber auch, dass wir bei einem fehlenden Selbstwert nur schwer erkennen oder akzeptieren können, dass wir mit Respekt behandelt und wertgeschätzt werden.

Wie ist das zu verstehen?

Unsere Glaubensätze über uns und unsere Welt bestimmen ganz maßgeblich unsere Wahrnehmung. Wenn ich glaube, dass ich ein Mensch bin der liebenswert ist und der von anderen wertgeschätzt wird, dann kann ich es gut nehmen, wenn mich jemand auch so behandelt.

Wenn ich allerdings glaube, dass ich nicht liebenswert bin und ich mich selbst nicht wertschätze, dann werde ich es auch nicht glauben können, wenn man mich mit Respekt und Wertschätzung behandelt. Ich kann dann auch nicht glauben, dass man mich wirklich liebt oder ich habe sogar Zweifel über die Absichten des anderen. „Was kann der wohl von mir wollen? Der macht das sicher nur, weil ….„, sind dann die dazupassenden Gedanken.

Jeder von uns kennt das vielleicht aus eigener Erfahrung oder aus Beobachtung. Ein Partner schwört dem anderen, dass er ihn oder sie liebt und der andere glaubt es schlichtweg nicht, egal, was der andere auch immer tut.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen, uns selbst wertzuschätzen. Das ist die Basis für jede gelungene Beziehung. Egal ob Partnerschaft, Familie, Freundschaften oder Geschäftsbeziehungen. Wir müssen immer mit uns im Reinen sein, damit diese Beziehungen gelingen können.


Was kann man tun, um seinen Selbstwert zu stärken?

Wie gesagt, der erste Schritt ist es, sich von Situationen zu lösen, die am eigenen Selbstwert nagen und ihn untergraben. Je länger wir in einem Umfeld bleiben, das uns verletzt, umso mehr leidet unser Selbstwert darunter. Deshalb sollte man diesen Schritt so rasch als möglich gehen und nicht zu lange damit warten.

Achtung auch bei Situationen, in denen Angriffe versteckt daherkommen. Man weiß dann oft nicht so recht, wie das jetzt gemeint war, aber irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmt. Auch hier gilt es aufzupassen. Der Selbstwert ist ein sehr zartes und empfindliches Pflänzchen, das es zu schützen gilt, von Anfang an.

Was schätzt Du an Dir besonders?

Als nächsten Schritt sollte man sich immer wieder bewusst machen, dass man es wert ist geliebt zu werden. Was schätzt Du an Dir besonders? Wofür liebst Du Dich? Was macht Dich wertvoll? Wenn Du nicht gleich Antworten darauf findest, dann beobachte Dich ein paar Tage lang und schreibe alles auf, was Dir an Gutem und Schönem an Dir auffällt.

Du kannst auch eine liebe und wertschätzende Freundin oder einen unterstützenden Freund fragen. Meistens wissen sie ganz genau, was Dich so wertvoll für sie macht.

Wenn Du an Deinen Freunden oder Deinem Partner zweifelst, dann frage Dich, ob Du wirklich einen Grund dazu hast, oder ob Du es nur so empfindest, weil Du Dir selbst diese Gefühle nicht entgegenbringst. Das erkennst Du unter anderem daran, dass Du es nicht annehmen kannst, wenn Deine Freunde oder Dein Partner etwas Gutes über Dich sagen.

Kannst Du Lob über Dich gut annehmen?

Was uns schon zum nächsten Schritt bringt. Widersprich nicht, wenn Dir jemand sagt, wie sehr er Dich schätzt. Ich weiß, man tut das, weil man sich ja nicht groß machen und sich wichtig nehmen sollte. Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall. Allerdings stärkt es uns so gar nicht, wenn wir Gutes über uns ablehnen.

Wie sollen wir denn unseren Selbstwert stärken, wenn wir nichts Gutes über uns sagen dürfen und wir es zurückweisen müssen, wenn wir etwas Gutes über uns hören? Das führt wohl kaum zu einem guten Selbstwertgefühl.


Sprich gut über Dich selbst

Deshalb überzeuge Dich, dass Du es wert bist mit Respekt behandelt zu werden und behandle Dich vor allem selbst so. Achte ganz besonders darauf, wie Du mit Dir selbst sprichst. Oft reden wir mit uns ganz und gar nicht wertschätzend. Wenn jemand anderer so mit uns umgehen würde, wie wir es manchmal tun, dann würden wir kein Wort mehr mit dieser Person sprechen. Wir gehen allerdings schon sehr oft so respektlos mit uns um.

Sprich gut über Dich selbst und beende Deinen negativen inneren Dialog. Untergrabe Dich nicht selbst, dann wirst Du lernen Dich Tag für Tag mehr und mehr wertzuschätzen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir sagst, wie es Dir mit Deinem Selbstwert geht? Schätzt Du Dich so wie Du bist, oder könntest Du Dir noch mehr Wertschätzung entgegenbringen? Und was könntest Du dafür tun? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir erzählst, wie es Dir mit diesem Thema geht.

Ich wünsche Dir, dass Du Dir darüber bewusst bist, wie wertvoll Du bist und dadurch Zugang zu all Deinen Ressourcen bekommst. Du hast es Dir verdient Dich immer wertgeschätzt und geliebt zu fühlen …. vor allem von Dir selbst.

Bis zum nächsten Mal alles Liebe

Deine

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Selbstliebe

Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze

Viele von uns träumen von einer lebenslangen Romanze. Davon, immer geliebt und nie verlassen zu werden. Wir suchen nach einem geeigneten Partner und werden leider allzu oft enttäuscht. Aus der anfänglich großen Liebe und Romanze wird über kurz oder lang Alltag und ehe man es sich versieht, hat man sich auseinandergelebt und getrennt.

Zurück bleibt Enttäuschung und ein Scherbenhaufen. Nach einiger Zeit springen wir auf, entfachen das Feuer neu und begeben uns auf die Suche nach einer neuen großen Liebe. So geht das viele Jahre oder auch ein Leben lang.

Das Interessante dabei ist, dass wir immer im Außen nach der großen Liebe suchen, aber nie in uns. Wir wünschen uns, dass uns jemand bedingungslos liebt, obwohl wir das selbst nicht tun oder auch nicht können.

Die Frage ist nur wie das funktionieren soll. Wie kann uns jemand bedingungslos lieben, wenn wir es selbst nicht tun? Wir versuchen eine Leere zu füllen, die nicht von jemand anderem zu füllen ist.

Liebe oder Abhängigkeit

Das Problem ist, dass wir uns damit oft in Abhängigkeiten begeben und uns auch nicht selten verbiegen, nur um geliebt zu werden. Diese Abhängigkeit ist für eine dauerhafte Beziehung oft hinderlich. Sie wird begleitet von Eifersucht und dem Wunsch den anderen zu besitzen. Keine erwachsene Beziehung kann unter diesen Umständen gut funktionieren.

Irgendwann beginnt dann der andere auszubrechen, weil diese Belastung auf die Dauer zu groß ist. Ich hatte diese Situation in einer meiner Beziehungen. Mein damaliger Freund war so eifersüchtig, dass er mich ständig kontrollierte und mir immer misstraute. Auf dieser Basis kann eine Beziehung auf Dauer nicht gut gehen. Egal, was auch immer ich getan habe und wie sehr ich ihm auch versichert habe, dass ich ihm treu bin und ihn liebe, es war niemals genug und er vertraute mir nie.

Dieses Misstrauen hatte aber nichts mit mir zu tun, sondern mehr damit, dass er sich selbst nicht liebte und deshalb davon ausging, dass auch ich ihn nicht wirklich lieben konnte.

Können wir Liebe annehmen?

Das ist leider das Resultat einer mangelnden Selbstliebe. Wir versuchen sie durch die Liebe der anderen zu ersetzen, können sie aber dann nicht annehmen, da wir glauben, dass uns auch niemand anderer wirklich lieben kann. Und so beisst sich die Katze in den berühmten Schwanz.

Wir kommen nicht weiter, treten auf der Stelle und sind über kurz oder lang frustriert und enttäuscht. Von anderen und natürlich auch von uns. Unsere Zweifel darüber, ob wir wirklich liebenswert sind, verstärken sich und unsere Selbstliebe leidet darunter. Unter Umständen entscheiden wir uns dann, dass das mit den Beziehungen nichts ist für uns ist und wir lassen lieber die Finger davon.

Das muss aber nicht sein. Wenn wir es schaffen uns selbst zu lieben, dann werden wir auch den richtigen Partner in unser Leben ziehen und eine glückliche Beziehung führen können. Aber dafür braucht es in erster Linie den Zugang zur Selbstliebe.


Warum tun wir uns so schwer, uns selbst zu lieben?

Wir leben bereits unser ganzes Leben lang mit uns und kennen unsere liebenswerten wie auch unsere weniger liebenswerten Seiten, so wie kein anderer. Und gerade diese weniger liebenswerten Seiten bekommen eine große Bedeutung für uns. Eine viel größere als unsere liebenswerten Seiten. Die blenden wir dann gerne auch aus. Wenn uns jemand darauf aufmerksam macht, dann werten wir sie auch noch ab, mit „Na ja, das ist ja nichts Besonderes“ oder wir weisen den anderen dann sogar noch auf unsere Schwächen hin und das noch dazu meistens mit großer Beharrlichkeit.

Kein Wunder, dass dann kein Grund mehr übrig bleibt, uns selbst zu lieben. Und weil das alles noch nicht genug ist, vergleichen wir uns dann noch mit anderen und natürlich nur mit deren guten Seiten. Am Ende sieht die ganze Sache dann sehr finster für unsere Selbstliebe aus. Damit müssen wir unbedingt Schluss machen, wenn wir ein glückliches Leben und eine glückliche Beziehung führen wollen.

Ein weiterer Grund dafür ist, dass leider in unserer Welt eher kritisiert, als gelobt wird. Wenn wir etwas über uns hören, dann ist es meist nichts Gutes oder etwas Verbesserungswürdiges. Das jemand einfach so zu uns kommt, um was Nettes zu sagen, kommt leider sehr selten vor. Das verleitet natürlich zur Annahme, dass wir nur schlechte Seiten hätten und es an uns nichts Gutes zu finden gäbe. Das ist natürlich eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Abgesehen davon, dass das, was jemand über uns sagt, mehr über ihn selbst aussagst, als über uns.

Was kannst Du nun tun, um Dich selbst zu lieben?

Mach Dir eine Liste mit all Deinen guten Eigenschaften und dem was Du an Dir liebst. Wenn es Dir schwer fällt, frage gute Freunde, was sie an Dir lieben und schätzen. Aber Achtung – nimm es einfach nur an und widersprich nicht. Auch das will gelernt sein. Wir sind es so gewohnt, dass wir Gutes über uns ablehnen, was nicht unbedingt dazu beträgt, dass wir uns lieben.

Lese die Liste immer wieder durch und achte auf Deine Gefühle, die dabei hochkommen. Fällt es Dir schwer, all das auszusprechen, was Du an Dir liebst? Welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf? Darfst Du so viel Gutes über Dich sagen? Ist das nicht ein bisschen hochnäsig oder hochmütig?

Lass diese Gedanken und Gefühle zu, ohne sie zu bewerten. Sie werden im Laufe der Zeit selbst verschwinden je mehr Du es vermeidest, ihnen nachzugehen.

Der nächste Schritt ist, dass Du Dich vor den Spiegel stellst und Dir die Liste laut vorliest. Wiederhole das immer wieder. Geh die Liste auch durch, bevor Du einschläfst und kurz nachdem Du aufwachst.

Das wird über kurz oder lang Wirkung zeigen und Dich davon überzeugen, dass Du liebenswert bist. Natürlich hat jeder von uns seine Schattenseiten, aber die gute Nachricht ist, die haben wir alle und wie heißt es so schön – nobody is perfect. Auch nicht die, die Du so bewunderst oder beneidest. Beginne damit, Dich selbst zu bewundern, für all das, was Du bist und tust. Dafür, was Du schon alles in Deinem Leben gemeistert hast und wie weit Du schon gekommen bist. Glaube mir, das darfst Du mit vollem Recht und aus ganzem Herzen.

„Danke, ich weiß!“

Und wenn Dir jemand das nächste Mal sagt, wie toll Du bist, dann lächle ihn einfach an und sag „Danke“. Oder wenn Du ganz mutig bist, kannst Du ihn anstrahlen und sagen „Danke, ich weiß.“ Mach Schluss mit der Selbstsabotage und beginne damit, Dich bedingungslos zu lieben. Du hast es Dir verdient.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir sagst, wie es Dir mit Deiner Selbstliebe geht? Liebst Du Dich so wie Du bist, oder bedarf es noch etwas Überzeugungsarbeit? Du kannst mir sehr gerne gleich hier einen Kommentar hinterlassen.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich selbst aus ganzem Herzen liebst, mit all dem, was Dich ausmacht.

Bis zum nächsten Mal alles Liebe

Deine

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Wer bin ich, dass ich so brillant sein soll?

Warum wir unser Licht unter den Scheffel stellen.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einer lieben Freundin. Sie erzählte mir davon, dass sie sich beruflich nicht traut, sich zu zeigen. Lieber nimmt sie sich zurück und stellt sich hinter die Meinung der anderen, als ihre Meinung zu sagen und ihr ganzes Potenzial einzubringen.

Das hat mich sehr dazu angeregt, mich mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen und es genauer zu betrachten. Es ist ja leider kein Einzelfall, dass Menschen – und ich denke, vor allem Frauen – sich klein machen und sich lieber zurücknehmen, als in ihrer ganzen Größe zu strahlen.

Woher kommt diese Zurückhaltung?

Dafür gibt es sicher viele und auch sehr unterschiedliche Gründe. Zum Einem steht natürlich Angst dahinter. Wenn wir uns zeigen, gehen wir damit auch das Risiko ein, zu scheitern, oder auch uns zu blamieren.

Wahrscheinlich haben viele von uns auch schon schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn sie sich in den Vordergrund gestellt haben und damit nicht so gut angekommen sind. Wir Menschen fühlen uns nun mal tendenziell in der Masse sicherer als alleine. Wenn man die Meinung der anderen teilt und mitläuft, kann man ja nicht so falsch liegen, oder?

Der Volksmund hat auch einiges dazu zu sagen

Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch eine Menge Sprüche und Redensarten, die wir von Kindesbeinen an gehört haben. Wie zum Beispiel „Hochmut kommt vor dem Fall“, oder „Mach Dich nicht größer, als Du bist“.

Natürlich möchte niemand von uns hochmütig sein, aber ist es wirklich hochmütig, wenn wir uns trauen, uns zu zeigen und unseren Weg zu gehen? Werden da nicht zwei Dinge zusammengebracht, die gar nicht zusammen gehören?

Man könnte uns natürlich auch Egoismus vorwerfen und darüber hinaus sind wir auch viel bequemer für andere, wenn wir schön angepasst bleiben.


„Ich will Dich ja nur vor Enttäuschung schützen!“

Und wenn all das noch nicht gereicht hat, um uns klein zu halten, dann haben uns Menschen, die es mit uns gut gemeint haben, darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns zurücknehmen sollten und nicht so viel Vertrauen in uns und das, was wir vorhaben, haben sollten. Das taten sie natürlich nur, um uns vor Enttäuschung zu schützen.

Die eigentliche Enttäuschung findet aber genau in jenem Moment statt, in dem einem jemand sagt, dass man es nicht schaffen kann oder das man es besser gar nicht erst probieren sollte, damit man nicht enttäuscht wird. Die eigentliche Enttäuschung liegt dann darin, dass jene Menschen, die uns nahe stehen und uns bestärken sollten, uns zurückhalten wollen.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Einen kann eine echte Sorge dahinter stehen, aber natürlich auch die Angst davor, dass sich jemand aus dem gewohnten Umfeld wegbewegt und man ihn verlieren könnte. Das kommt vor allem sehr häufig in Beziehungen und im Freundeskreis vor.

Nur allzu menschliche Krabben

Vor langer Zeit habe ich eine Geschichte gehört, die mir bei diesem Thema wieder in den Sinn kam.

Fischer geben ihre gefangenen Krabben in einen Eimer, wo sie bis zum Weitertransport verbleiben. Eines Tages hat ein Fischer ein interessantes Phänomen entdeckt. Wenn eine Krabbe die Möglichkeit hätte den Rand des Eimers zu erreichen und rausklettern könnte, dann versuchen die anderen Krabben ihn runterzuziehen, womit sie verhindern, dass die abtrünnige Krabbe ausbüchsen kann.

Ich weiß nicht, ob die Geschichte wirklich wahr ist, aber sie lässt sich gut auf das Thema umlegen. Wenn jemand versucht sich aus seinem Umfeld hinaus zu bewegen und sich zu zeigen, dann versuchen andere ihn zurückzuhalten.

Diese Reaktion ist durchaus menschlich und verständlich, das Problem dabei ist nur, dass man einen hohen Preis dafür bezahlt, wenn man sich lieber klein macht, als sich zu zeigen. Darüber hinaus befindet man sich im Zwiespalt zwischen jemanden unter Umständen zu verlieren oder seinen eigenen Weg zu gehen.

„Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?“

Nelson Mandela hat dazu etwas sehr schönes gesagt. In einem seiner berühmten Zitate stellt er diese Frage und beantwortet sie auch gleich mit einer anderen Frage:

„… aber wer bist Du, es nicht zu sein?“

Und das ist genau die Frage, die wir uns stellen sollten, wenn wir uns das nächste Mal überlegen, ob wir uns nun zeigen sollten oder nicht.


Was würde der Welt verloren gehen

Wenn wir immer unsere Talente verstecken und uns zurücknehmen, dann enthalten wir der Welt und den anderen etwas vor, was wir, und nur wir, in die Welt bringen könnten. Jeder von uns ist einzigartig und bringt vieles mit, womit er Gutes tun könnte.

Wir könnten zum Beispiel andere inspirieren auch ihren eigenen Weg zu gehen. Wir könnten anderen helfen, die unsere Hilfe dringend benötigen oder wir könnten etwas ganz neues in die Welt bringen.

Was auch immer es ist, das uns ausmacht, es ist wichtig, dass es in die Welt kommen darf. Wir müssen damit aufhören uns klein zu machen und unser Licht unter den Scheffel zu stellen und endlich damit beginnen, uns in unserer ganzen Größe zu zeigen und zu strahlen.

Um es mit den weisen Worten von Nelson Mandela zu sagen:

„Sich klein zu machen, nur damit sich andere um Dich herum nicht klein fühlen, hat nichts Erleuchtetes … und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun.“

Letztendlich helfen wir niemandem damit, wenn wir uns zurücknehmen und uns klein machen, sondern ganz im Gegenteil. Es könnte passieren, dass wir dann unbewusst es anderen, die es wagen, sich zu zeigen, missgönnen und ihnen dann auch den guten Rat geben, sich nicht so groß zu machen.

Das ist der Weg in die falsche Richtung. Wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen müssen und unseren eigenen Weg gehen dürfen. Nur so können wir ein glückliches Leben führen und andere bereichern.

Und was kannst Du tun, um Dich zu zeigen?

  • Wie und bei welcher Gelegenheit wolltest Du Dich schon mal zeigen und hast Dich nicht getraut?
  • Was oder auch wer hat Dich bis jetzt daran gehindert?
  • Schreibe Dir auf wovor Du Angst hast.
  • Beginne Schritt für Schritt damit. Vielleicht einmal in einem kleinerem Rahmen, um mehr Sicherheit zu bekommen.
  • Wenn Du das Gefühl hast, dass es jemandem nicht recht wäre, dann sprich es an und schau wie die Person darauf reagiert. Vielleicht erlebst Du ja eine Überraschung und Du hast die volle Unterstützung von ihr oder ihm.
  • Wenn nicht, dann findet gemeinsam einen Weg. Möglicherweise muss diese Person auch mit Dir mitwachsen und ihr könnt gemeinsam einen Weg dahin finden.
  • Sei mutig und habe Vertrauen in Dich!! Auch wenn es vielleicht nicht gleich so klappt, wie Du es Dir vorstellst, gib nicht auf. Erfolg ist einmal mehr aufstehen als hinfallen.

Wie geht es Dir mit diesem Thema? Strahlst Du schon in Deiner ganzen Größe oder hältst Du Dich noch zurück? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir Deine Erfahrungen mitteilst. Selbstverständlich stehe ich Dir sehr gerne für Fragen und Unterstützung zur Verfügung.

Ich wünsche Dir viel Mut und Freude auf den Weg in das Leben, das Du Dir schon immer gewünscht hast.

Deine

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Lass los, was nicht zu Dir gehört

Wie Du Vergangenes hinter Dir lässt und beginnst Dein Leben neu zu gestalten.

Das Thema Loslassen beschäftigt mich schon seit einiger Zeit und da ich auch viele Zuschriften von meinen treuen Leserinnen zu diesem Thema bekommen habe, möchte ich mich heute diesem Thema annehmen.

Wenn man es genau betrachtet, müssen wir vom Tag unserer Geburt an lernen Dinge und auch Menschen gehen zu lassen. Wir sind immer wieder gefordert uns zu verändern und uns aus unserem vermeintlich sicheren Umfeld herauszubewegen.

Sei es, wenn wir unser sicheres zu Hause verlassen und das erste Mal in den Kindergarten gehen oder wir später dann auch dieses Stadium verlassen, um uns einer neuen Herausforderung in der Schule zu stellen. Wiederum mussten wir ein Stück unserer Kindheit loslassen. Das machten wir Tag für Tag bis wir dann eines Tages erwachsen waren und unsere Familie verlassen haben, um unser eigenes Leben zu führen.

All diese Stadien sind vom Loslassen begleitet und können mit mehr oder weniger unangenehmen Gefühlen verbunden sein. Die Pubertät ist in den meisten Fällen kein Honiglecken und die Abnabelung von den Eltern ist oft nicht leicht und dennoch kämpfen wir uns frei, um unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Es ist ein ganz natürlicher Prozess, der uns auch den Rest unseres Lebens begleitet. Da ist die eine oder andere Beziehung, die in Brüche geht, die eine oder andere Freundschaft die verloren gegangen ist.


Loslassen ist eine der wichtigsten Lernerfahrung in unserem Leben

Die Phasen schmerzen, aber wir kommen darüber hinweg und starten immer wieder von neuem. So weit, so normal. Was mir allerdings zu denken gibt und womit auch ich immer wieder kämpfe, ist, dass es nicht leichter wird. Egal wie oft wir loslassen mussten, beim nächsten Mal tut es wieder genauso weh oder zumindest sehr weh. Dabei sollte man ja annehmen, dass man irgendwann eine gute Strategie findet, um besser damit umgehen zu können. Aber das scheint nicht immer so zu sein.

„Nicht anhaften, nicht widerstreben, nicht urteilen.“ Eckhart Tolle

Viele spirituelle Lehren und spirituelle Führer reden davon, dass dies eine der wichtigsten Lernerfahrung ist, um sein Leben glücklich und zufrieden gestalten zu können. Auch der Volksmund hat dazu einiges zu sagen, wie zum Beispiel „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist“, um eine der Weisheiten zu zitieren.

Und dennoch fällt es uns immer wieder schwer. Wir kämpfen auf verlorenen Posten, bemühen uns um Menschen, die das Interesse an uns verloren haben oder es nie hatten. Reiben uns auf und fokussieren uns einzig und allein darauf, eine Zustand zu ändern, der nicht mehr zu ändern ist.

In Wahrheit kostet uns dieser Kampf sehr oft viel mehr Energie, Lebensfreude und auch Lebenszeit, als wenn wir einmal durch den Schmerz hindurchgehen würden. Denn eines wissen wir sicher alle aus eigener Erfahrung – die Zeit heilt alle Wunden und wir vergessen, Gott sei Dank, mit der Zeit auch den Schmerz, den wir in diesen Moment spüren.

Die Hand auf der heißen Herdplatte

Aber wenn wir immer wieder in diese bestimmte Situation gehen, uns nicht weiterbewegen und festhalten anstatt loszulassen, verletzen wir uns immer wieder selbst. Dieser anhaltende Schmerz kann nicht besser werden. Und auf bessere Zeiten zu warten oder darauf, dass es ganz von alleine, ohne unser Zutun besser wird, ist oft Wunschdenken. Natürlich braucht alles Zeit, aber man muss schon auch aktiv mit dem Loslassen umgehen.

Es wäre dann so, wie wenn wir unsere Hand auf einer heißen Herdplatte hätten und darauf hoffen würde, dass es irgendwann besser wird. Nun ja, so lange wir die Herdplatte nicht abdrehen oder die Hand bewusst wegziehen, wird der Schmerz wohl nicht weggehen.

Viele von uns haben die Hand auf der heißen Herdplatte und warten darauf, dass es irgendwann nicht mehr weh tut. Auch ich habe das in meinem Leben das eine oder andere Mal versucht, mit leider sehr mäßigen oder gar keinen Erfolg.


Was kann man nun tun, wenn man gerade in einer Situation steckt, die man schwer oder gar nicht loslassen kann?

Als erstes ist es sehr wichtig aktives Gedanken-Management zu betreiben. Ich weiß wie es ist, wenn man einen Menschen verliert, den man sehr geliebt hat. Da läuft plötzlich das gemeinsame Lied und zack, schon sind die Erinnerung und der Schmerz wieder da. Wir befinden uns an einem Ort, an dem wir immer mit dieser geliebten Person waren – und schon wieder geht es los. Aber nicht nur wenn wir von außen daran erinnert werden, sondern auch zwischendurch hängt man in Gedanken an dieser Person.

In diesem Fall darf man sich auf keinen Fall zu lange in diese Gedanken verlieren. Wenn er da ist, muss man sofort „Stopp“ sagen und seine Gedanken auf etwas ganz anderes richten. Zum Beispiel auf das Hier und Jetzt, oder auf etwas, das einem wichtig ist oder worauf man sich freut. Egal was es ist, jedenfalls muss der Fokus auf etwas anders gerichtet werden.

Ich weiß, dass das keine leichte Aufgabe ist, aber mit etwas Übung wird es immer leichter. Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen.

Worüber kann man trotz allem glücklich sein kann

Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, darüber nachzudenken, worüber man sich glücklich schätzen kann bzw. welche Ressourcen man bereits hat, um mit dieser Situation fertig zu werden. Das lenkt die Gedanken auf etwas anderes, was uns wieder mehr Kraft und Energie gibt. Es zeigt uns auch, dass nicht alles in unserem Leben schlecht ist, sondern dass es auch vieles gibt worüber wir uns freuen können.

Als Unterstützung kann man sich auch von Freunden ablenken lassen. Man sollte auf gar keinen Fall zu Hause alleine herumsitzen. Das fördert das negative Gedankenkarussell. Auch wenn es noch so schwer fällt – anziehen und raus aus dem Haus oder der Wohnung. Dort läuft man nur Gefahr, sich wieder im Festhalten zu verlieren.

Das „Warum“ bringt uns nicht weiter

Der nächste wichtige Schritt ist, die Frage „Warum“ aus seinem Wortschatz oder zumindest aus seinen Gedanken zu verbannen. „Warum hat er oder sie mich verlassen?“ „Warum habe ich nicht das oder jenes gemacht?“ oder auch „Was wäre, wenn ich das oder jenes getan hätte?“ Diese Fragen bringen uns nicht weiter, sie binden uns nur noch stärker an die Situation und verhindern, dass wir loslassen.

Natürlich kann man sich die Frage stellen, was schief gelaufen ist und was man hätte anders tun sollen. Aber diese Fragen sollte man sich nur dann stellen, wenn man daraus etwas für die Zukunft lernen möchte oder sollte. Dazu genügt es aber, sich diese Fragen einmal zu stellen und nicht hunderte Male.

Grundsätzlich sollten wir uns immer bewusst machen, dass das, was vergangen ist, vergangen ist und jedes noch so oft gefragte „Was wäre wenn?“ nichts daran ändern wird. Außer, dass es uns wertvolle Lebenszeit stiehlt.

Notwendige Trauerphase

Selbstverständlich gibt es so was wie eine Trauerphase, die man durchlebt, wenn man jemanden oder etwas verliert, der einem nahe stand. Diese darf, kann, soll man auch durchleben. Es wäre schon sehr seltsam, wenn man sich einfach umdreht und weitermacht, als ob nichts passiert wäre.

Allerdings sollte man die Angemessenheit immer im Auge behalten. Ich kenne Frauen, die wegen einem Mann jahrelang leiden, den sie gerade mal ein oder zwei Monate mehr oder weniger flüchtig gekannt haben. In diesen Fällen geht es ziemlich sicher um etwas ganz anderes, aber nicht um diese Person.

Auch das darf sein, nur sollte man dann den Fokus auf das richten, was der eigentliche Grund für diese Trauer ist.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es aus meiner Sicht eine gute Regel. Die Trauer sollte so lange in Monaten dauern, wie zum Beispiel die Beziehung in Jahre gedauert. In Wochen, wie sie in Monaten und in Tagen, wie sie in Wochen dauerte.

Zum Beispiel wenn man einen Menschen nach 10 Jahren Beziehung verliert, kann die Aufarbeitung der Trennung durchaus 10 Monate dauern. Vielleicht kommt daher auch das Trauerjahr, von dem immer gesprochen wird.

Rechtzeitig loslassen

Natürlich ist das nur eine Faustregel und kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Einer lässt schneller los als der andere und das ist auch in Ordnung so. Man sollte nur gut im Auge behalten, dass man nicht zu lange in der Trauerphase bleibt. Das kann über kurz oder lang zu einem dauerhaften Tief führen, aus dem man dann nicht so leicht wieder herausfindet.

Wenn man das Gefühl hat selbst nicht aus der Situation rauszukommen, dann helfen auch Gespräche mit guten Freunden. Oft gibt es auch Selbsthilfegruppen für bestimmte Themen, die einen durch schwere Zeiten begleiten oder man holt sich auch professionelle Hilfe.

Welchen Weg man auch immer wählt, wichtig ist, dass man sich auf den Weg begibt und sich aus der Erstarrung der Erinnerung und der Trauer löst. Das ist der erste und wesentlichste Schritt auf dem Weg zum Loslassen.

Wie gehst Du mit dem Thema Loslassen um?

Wie geht es Dir mit dem Thema Loslassen? Bist Du gerade gefordert, etwas gehen zu lassen an dem Du hängst? Was sind Deine besten Strategien dafür?

Wenn Du gerade eine schwere Zeit durchmachst, bin ich sehr gerne für Dich da. Teile mir mit, wie ich Dir helfen kann oder was Du als Unterstützung brauchst. Ich würde mich sehr freuen von Dir zu hören.

Vergiss nie, dass Du stärker bist, als Du denkst und Du sicher schon viele solcher Situationen erfolgreich gemeistert hast und damit auch diese erfolgreich meistern wirst.

Ich wünsche Dir viel Kraft für alles, was darauf wartet von Dir losgelassen zu werden.

Deine
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Aber wo bleibe ich?

… oder wann haben wir aufgehört unsere Bedürfnisse wahrzunehmen?.

Vor kurzem war ich bei einer lieben Freundin zu Besuch. Sie hat eine ganz entzückende Tochter im Alter von 5 Jahren. Die Kleine strotzt vor Selbstbewusstsein und sagt ganz genau was sie möchte oder auch nicht möchte. Sie weiß sehr gut, was ihr gefällt und was nicht und sie kommuniziert das auch ganz klar. Ohne Umschweife, ohne Wenn und Aber.

Diese erfrischende Klarheit hat mich auf meinem Heimweg sehr beschäftigt. Es drängte sich mir die Frage auf, wann wir eigentlich damit beginnen unsere Bedürfnisse nicht mehr zu kommunizieren. Und nicht nur, dass wir sie nicht mehr kommunizieren, wir verlieren auch im Laufe unseres Lebens sogar die Klarheit darüber, was uns wichtig ist und was wir wollen.

Darf ich egoistisch sein?

Wahrscheinlich wird sie uns in jungen Jahren von unseren Eltern, Geschwistern oder anderen nahe stehenden Personen „abtrainiert“. Gerade bei Mädchen ist das häufig der Fall. Man bekommt immer wieder gesagt, dass man nicht so egoistisch sein soll und auch darauf achten muss, was die anderen wollen. Damit wurde das Thema „eigenes Bedürfnis“ mit „Egoismus“ gleichgesetzt und egoistisch zu sein ist nicht sehr positiv besetzt.

So beginnen wir immer mehr und mehr unsere Wünsche hinter die der anderen zu stellen. Wir nehmen uns zurück, sind liebe, angepasste Mädchen und Buben und bekommen dafür auch noch Lorbeeren. Durch das Lob verstärkt sich dieses Muster und über kurz oder lang haben wir uns dann so gut angepasst, dass wir unsere Bedürfnisse gar nicht mehr wahrnehmen.

Verbiegen als Lebensinhalt

Auch mir ist es so gegangen. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich doch brav sein soll und das tun soll, was man von mir erwartet. Dann gab es auch Lob und Anerkennung und diese gaben mir das Gefühl sicher und geliebt zu sein. Dieses Gefühl ist gerade in unserer Kindheit lebenswichtig, da wir ja in einem Abhängigkeitsverhältnis zu unseren Bezugspersonen stehen.

Ich hatte allerdings dieses Zurückhalten meiner Wünsche und Bedürfnisse so gut gelernt, dass ich schon gar nicht mehr wusste, was ich eigentlich wollte. Ich passte mich immer und überall an, verbog mich so gut es ging und letztendlich ging ich selbst irgendwo am Weg verloren.

Erst viele, viele Jahre später beschlich mich der Verdacht, dass das nicht gut sein konnte und ich damit nicht dorthin kommen würde, wo ICH hinwollte. In meinen Ausbildungen lernte ich dann Schritt für Schritt wieder Zugang zu mir und meinen Wünschen zu bekommen.

Es war ein weiter und oft harter Weg, denn zu mir und meinen Bedürfnissen zu stehen, erforderte eine Menge Mut. Mut dazu, sie auch auszusprechen, „Nein“ zu sagen und auch damit zurechtzukommen, dass dann der eine oder andere Mensch damit nicht einverstanden ist und die Beziehung, sei es Freundschaft oder Partnerschaft, abbricht.

Beziehung um jeden Preis?

Aber ist es eine gute Freundschaft oder Partnerschaft, wenn man seine Bedürfnisse immer zurückstellen und sich verbiegen muss? Wohl eher nicht. Wobei man natürlich schon bedenken muss, dass es für jene Menschen, die einen zurückhaltend kennen gelernt haben, schwierig ist, wenn man plötzlich klar seine Wünsche kommuniziert und sie vielleicht sogar einfordert. In diesem Fall sollte man ihnen unbedingt auch ausreichend Zeit geben und mit viel Feingefühl sein neu entdecktes Selbstbewusstsein dosiert einsetzen, um ihnen die Möglichkeit zu geben mitzuwachsen.

In der Rückschau auf meinen eigenen Weg, habe ich mich gefragt, um wie viel leichter es wohl gewesen wäre, wenn ich es gar nicht erst verlernt hätte, meine Bedürfnisse wahrzunehmen. Andererseits habe ich aber auch dadurch sehr viel gelernt. Ich durfte erfahren, wie es ist, sich anzupassen und sich selbst immer hintanzustellen. Es hätte ja auch ein gangbarer Weg für mich sein können.

Immerhin ist es ja viel einfacher, wenn man sich immer anpasst. Man braucht nicht zu diskutieren, erspart sich, sich durchsetzen zu müssen oder auch mal mutig „Nein“ zu sagen. Der Haken an der Geschichte ist nur, dass man dann irgendein Leben lebt, nur nicht das eigene und das ist letztendlich nicht das, worum es in unserem Leben gehen sollte.

Mut zu sich selbst zu stehen

Natürlich ist eine Beziehung, egal zu wem, immer ein Kompromiss. Selbstverständlich sollen alle Bedürfnisse in einer Beziehung oder in der Familie berücksichtigt werden. Aber das Schlüsselwort ist „ALLE“ und das schließt die eigenen mit ein. Dazu gehört aber in erster Linie, dass man sie kennt und auch den Mut hat, sie auszusprechen ohne Angst zu haben, dass man damit egoistisch wirkt oder dafür verlassen und nicht mehr geliebt wird.

Auch in diesem Fall sollte ein Nehmen und Geben und ein guter Ausgleich möglich sein. Das kann allerdings nur dann stattfinden, wenn jeder offen seine Wünsche kommuniziert.

Was kannst Du konkret tun, um Deine Bedürfnisse zu leben?

Folgende Fragen und Schritte sollen Dir helfen, wieder Zugang zu Deinen Wünschen und Bedürfnissen zu bekommen:

  • Wann hast Du zum letzten Mal genau gewusst was Du willst?
  • Wie könntest Du Deine Bedürfnisse kommunizieren?
  • Wenn Du daran denkst zu sagen, was Du möchtest, wie geht es Dir damit?
  • Hast Du die Befürchtung, dass Du damit jemanden vor den Kopf stößt?
  • Ihn oder sie sogar verlierst?
  • Wie fühlst Du Dich beim Gedanken daran, dass Du sagst, was Du Dir wünschst?
  • Fühlst Du Dich wohl damit, oder hast Du das Gefühl, dass Du egoistisch bist? Dass Du das nicht darfst? Dass man das nicht tut?
  • Nimm Dir Zeit um wahrzunehmen, was DU wirklich möchtest.
  • Schreib Dir alle Bedürfnisse und Gedanken, die Dich in diesem Zusammenhang beschäftigen, auf.
  • Überlege Dir dann, wie Du Deine Bedürfnisse so kommunizieren kannst, dass Du Dich damit wohlfühlst.

Ein Tipp: wenn man nach langer Zeit zum ersten Mal wieder Zugang zu seinen Wünschen bekommt, kann es passieren, dass man plötzlich das drängende Gefühl hat, sofort etwas ändern zu müssen. Lass Dir Zeit damit. Geh einen Schritt nach dem anderen. Das gilt auch dann, wenn Du glaubst, dass Du nicht den Mut dazu hast, klar zu sagen, was Du möchtest.

Schritt für Schritt zu Dir selbst

Beginne mit kleinen Wünschen und formuliere sie so, dass Dein Gegenüber gut damit umgehen kann. Nicht als Forderung, sondern als Wunsch. Lass Dich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich so klappt, wie Du es Dir vorstellst. Gib Dir und Deinem Umfeld die Zeit, die es braucht, um mit Deiner Veränderung umzugehen.

Wappne Dich auch für den Fall, dass der eine oder andere Mensch damit nicht einverstanden ist und vielleicht aus Deinem Leben geht. Dann reflektiere darüber, ob Du eventuell Deine Wünsche zu hart und zu fordernd gestellt hast und ob Du lieber auf Deine Bedürfnisse weiterhin verzichten kannst oder möchtest. Mache Dir bewusst, ob es nicht besser ist, ihn oder sie ziehen zu lassen. Denke auch gut darüber nach, welchen Preis Du bereit bist dafür zu bezahlen.

Denn wenn Du Dich veränderst, dann kann es passieren, dass Menschen aus Deinem Leben gehen, es werden aber auch andererseits Menschen in Dein Leben kommen, die besser zu Dir passen und Dich auf Deinem neuen Weg zu Dir selbst unterstützen wollen und können.

Und wie gehst Du damit um?

Schreib mir bitte, wie es Dir damit geht. Schaffst Du es gut Deine Wünsche wahrzunehmen und sie auszusprechen? Oder könntest Du noch mehr Mut dafür brauchen?

Ich würde mich sehr freuen von Dir zu hören und stehe Dir sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Ich wünsche Dir, dass Du genau herausfindest, was Du willst und Du auch den Mut dazu hast, es zu sagen, damit auch Du das Leben leben kannst, von dem Du schon immer geträumt hast.

Deine
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Hätte ich vielleicht doch nicht …. ?

… oder wie man sein Leben mit Bedauern vergeuden kann.

Es war kurz vor Weihnachten. Ich war mit Freunden unterwegs. Wir machten unseren alljährlichen Besuch am Christkindlmarkt. Nachdem wir uns ein paar Stunden am Christkindlmarkt umgesehen und Punsch getrunken haben, überlegten wir uns, dass wir uns in einem der nahegelegenen Lokale niederlassen werden. So machten wir uns auf die Suche. Es standen zwei zur Auswahl und die Gruppe entschied sich für ein kleines gemütliches Restaurant.

In diesem besagten Lokal saß neben uns ein Pärchen. Scheinbar hatte der Mann gerade keine so gute Laune. Seine Freundin wirkte irgendwie etwas anstrengend. Zuerst hörte ich wie sie immer wieder sagte, dass sie vielleicht doch das andere hätten Lokal nehmen sollen. Er versuchte sie zu beruhigen, dass Sie sicher eine gute Wahl getroffen hätten.

Nachdem das Essen kam, war sie dann abermals mit der Bestellung nicht ganz so glücklich und so war vom Nebentisch immer wieder zu vernehmen, dass sie vielleicht doch etwas anderes hätte bestellen sollen.

Und so ging es noch eine Weile weiter. Im Gesicht des Mannes war die Verzweiflung nicht zu übersehen. Wie der Abend für die beiden weitergegangen ist, kann ich leider nicht sagen. Mich hat dieser Vorfall sehr zum Nachdenken angeregt und ich musste feststellen, dass es zwar bei dieser jungen Dame sehr intensiv ausgeprägt war, aber dass diese Nach-Entscheidungsreue viel öfter vor kommt, als man denkt.

Wieso bedauern wir unsere Entscheidungen?

Wie kommt es dazu und was macht es mit uns, wenn wir unsere Entscheidungen immer wieder bedauern?

Ich denke es kommt daher, dass wir uns zwar für etwas entscheiden, aber in den wenigstens Fällen uns darüber Gedanken machen, dass wir uns auch im gleichen Zuge GEGEN etwas entscheiden müssen. Wenn ich mich zum Beispiel dafür entscheide, nach Tirol auf Urlaub zu fahren, kann ich zur gleichen Zeit nicht in der Südsee verweilen.

Nun kann ich die Entscheidung treffen nach Tirol zu fahren und mich darüber freuen und es genießen. Aber ich kann natürlich auch die ganze Zeit bereuen, dass ich nicht doch in die Südsee gefahren bin. Somit kann man sich sicher sein, dass dieser Urlaub nicht so schön sein wird, wie er sein könnte. Und weil man seine Enttäuschung nicht für sich behalten möchte, vereitelt man auch für jene Menschen, mit denen wir unseren Urlaub teilen, dass er für sie schön sein könnte. Das ist ein sicherer Garant dafür, dass man das nächste Mal alleine auf Urlaub fährt.

Die Frage stellt sich natürlich, wie es gewesen wäre, wenn man in die Südsee gefahren wäre. Ihr könnt Euch sicher sein, dann wäre Tirol viel attraktiver gewesen. Egal wie man es dreht und wendet, man hat ein Werkzeug gefunden, mit dem man garantiert unglücklich sein kann.

Aber wieso wollen wir uns mit unseren Entscheidungen unglücklich machen? Wieso können sich manche Menschen nicht entscheiden und schwanken immer wieder zwischen dem einen und dem anderen? So kommt man doch letztendlich nirgends hin.

 

Fällt es uns schwer Entscheidungen zu treffen?

Irgendwann habe ich mal gehört, dass eine große Anzahl der Menschen eine Entscheidungsschwäche haben. Ich habe damals daran gezweifelt, aber schön langsam beschleicht mich der Verdacht, dass diese Aussage vielleicht doch gestimmt hat.

Aber woher kommt dieses Verhalten? Wenn wir es genau betrachten, müssen wir tagtäglich eine Vielzahl von Entscheidungen treffen. Oft sind sie uns gar nicht wirklich bewusst, weil sie so alltäglich und klein sind.

Was ziehe ich heute an? Was esse ich heute mittags? Was werde ich heute Abend tun? Mit welcher Arbeit beginne ich? Wann gehe ich einkaufen? Fahre ich mit dem Auto oder vielleicht doch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln? Und so weiter und so fort. Ständig fordert das Leben Entscheidungen von uns. Da ist es nur allzu verständlich, dass uns irgendwann die Kraft für weitere Entscheidungen ausgeht.

Vor allem für größere oder wichtigere Entscheidungen bedarf es dann einer guten Strategie, um diese so treffen zu können, dass man auch danach noch damit zufrieden ist.

Für UND wider

In diesem Zusammenhang fällt mir Bert Hellinger ein. Er ist der Meinung, dass man sich auch immer für das „Nicht“ entscheiden sollte, damit man auch tatsächlich die Entscheidung mit allen Für und Wider trifft. Das verhindert, dass man sie im Nachhinein bedauert und in der Phantasie fest hängt, dass das andere vielleicht doch besser gewesen wäre.

Das Problem dabei ist nur, dass man natürlich nicht vorher weiß, wie etwas wäre, wenn man es noch nicht gemacht hat. Hier hilft nur sich mit allen Informationen zu versorgen. Um in unserem Beispiel zu bleiben, wäre es ratsam sich alle Informationen über die jeweiligen Urlaubsorte einzuholen, die man bekommen kann. Vorher sollte man sich natürlich noch darüber im Klaren sein, was man möchte.

Die Erfahrung zeigt, dass man nicht alles bekommt, was man will und das man die einen oder anderen Abstriche machen muss. Deshalb sollte man sich auch Gedanken darüber machen, worauf man verzichten kann.

 

Das Ende des Bedauerns

Wenn dann alle Für und Wider abgewogen sind und man die Entscheidung für das eine und gegen das andere getroffen hat, dann kommt der, aus meiner Sicht wesentlichste Schritt – nicht mehr darüber nachdenken. Man trifft die Entscheidung und damit basta. Kein „Na hätte ich vielleicht nicht doch das andere nehmen sollen?“ Diese Frage ist der Beginn eines sich endlos im Kreis Drehens, weil die Frage, ob das andere nicht doch besser wäre, müßig ist. Wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen können, was gewesen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten.

Deshalb muss vor dieser einer Frage ein ganz großes „Stopp“ stehen. Denn wenn dies nicht geschieht, vermiest man sich all das Schöne, das mit dieser Entscheidung möglich wäre.

All das gilt natürlich nicht nur für den Urlaub oder das Mittagessen, sondern für alle Bereiche unseres Lebens. Egal ob Beruf, Partnerschaft, Freundschaften, Wohnort und noch viele andere Dinge. Je rascher wir uns entscheiden und je besser wir es schaffen, diese Entscheidung nicht mehr zu hinterfragen, desto mehr Freude werden wir damit haben. Denn das Leben ist viel zu kurz, um es mit Bedauern zu verschwenden.

Und wie geht es Dir damit?

1) Wie triffst Du Deine Entscheidungen?

2) Bist Du Dir damit unsicher oder triffst Du sie mit Kraft?

3) Bedauerst Du sie, nachdem Du sie getroffen hast?

4) Entscheidest Du Dich auch für das „Nicht“?

5) Wie wäre es, wenn Du sie mit ganzem Herzen triffst und ohne Bedauern annimmst?

Ich wünsche Dir viele gute Entscheidungen, die Du aus ganzem Herzen und mit allem Wenn und Aber triffst. Beende das Zögern und Bedauern und beginne damit, Dein Leben in vollen Zügen zu genießen.

Alles Liebe

Deine Regina

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Was ist Dein stärkster innerer Antreiber

… und wie gerade dieser Dir auch im Weg stehen kann.

Als ich vor kurzem in New York war, hatte ich die große Ehre einen Workshop-Tag mit Susan Batson zu verbringen. Sie ist einer der ganz großen Schauspieltrainerinnen und Coaches. Größen, wie zum Beispiel Nicole Kidman oder auch Tom Cruise, setzen auf ihr Können und ihre jahrzehntelange Erfahrung.

Ich hatte die Erwartung, dass wir bei ihr lernen, wie man sich auf der Bühne richtig bewegt und was man als guter Schauspieler tun muss. Aber es kam ganz anders als gedacht. Erstaunlicherweise hatte der Workshop mehr mit der Arbeit an sich selbst zu tun, als mit Schauspielunterricht. Und da mich dieser Tag so beeindruckt hat und die Erkenntnisse so tief gegangen sind, möchte ich gerne diese mit Euch teilen.

Was hat Schauspielunterricht mit unserem Leben zu tun?

Scheinbar muss man für eine gute Leistung auf der Bühne oder vor der Kamera, zuerst sich selbst erkennen.

Der erste Schritt ist, dass man sich mit seinem sogenannten „inner need“ beschäftigt. Also mit seinem innersten, tiefsten Bedürfnis. Das Erkennen dieses Bedürfnisses ist deshalb so wichtig, weil es unsere stärkste Motivation für all das, was wir tun, darstellt. Wir sind immer von dem Wunsch getrieben, unser innerstes Bedürfnis zu erfüllen. Es ist der Motor unseres Handelns und da unsere Handlungen auch unsere Persönlichkeit prägen, hat es uns auch zu dem gemacht, was wir heute sind.

Diese starke Motivation hat sich in unserer Kindheit ausgeprägt und ergab sich aus dem, was uns in unserem Umfeld gefehlt. Daraus haben wir unseren „inner need“ entwickelt.

Dabei handelt es sich nicht um ein „nice to have“, sondern um ein wirklich sehr, sehr starkes Bedürfnis, das unbedingt erfüllt werden muss, weil es uns sonst Schmerzen bereitet und wir unglücklich sind.

Da es so einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden hat, kann es uns auch zu Abhängigkeiten verleiten, die uns nicht gut tun. Wir lassen uns möglicherweise auf Situationen und Menschen ein, die wir besser lassen sollten, nur um dieses Bedürfnis zu erfüllen.

 

Welche inneren Bedürfnisse können das sein?

Diese sind natürlich so vielfältig, wie die Menschen selbst. Aber um das Verstehen etwas zu erleichtern, möchte ich Euch hier ein paar Beispiele dafür nennen, was ein „inner need“ sein kann:

Das Bedürfnis geliebt, anerkannt, gesehen, beschützt, oder auch gebraucht zu werden, und noch viele andere mehr.

Was passiert, wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird?

Da dieses Bedürfnis so stark ist, tun wir alles, um es zu erfüllen. Wenn dies allerdings nicht gelingt, und das kommt natürlich immer wieder vor, dann haben wir eine Strategie entwickelt, um damit umgehen zu können. Das nennt Susan Batson den „tragic flaw“, was man mit „tragischem Fehler“ übersetzen könnte.

Man kann es vielleicht auch Übersprungshandlung nennen. Dieser „tragic flaw“ kann auch ganz paradoxe Formen annehmen. Zum Beispiel kann jemand, der das innere Bedürfnis hat „geliebt zu werden“, andere Menschen wegstoßen, wenn dieser „inner need“ nicht erfüllt wird. Oder sich auch gekränkt oder beleidigt zurückziehen.

Egal was auch immer der „tragic flaw“ ist, wir versuchen über diesen Weg unser starkes Bedürfnis zu befriedigen, oder mit der Zurückweisung umzugehen, auch wenn es vielleicht keine wirklich zielführende Strategie ist. Irgendwann in unserem Leben, in unserer Entwicklung, haben wir es als die einzig richtige Strategie angesehen und mit dieser gehen wir nun, mehr oder weniger erfolgreich, durch unser Leben.

Wofür ist das wichtig?

Für mich war es eine sehr wichtige Erkenntnis zu wissen, was mich tief in meinem inneren antreibt. Wieso ich so handle, wie ich es tue. Wieso ich in manchen Situationen so reagiere und scheinbar gar keine andere Wahl habe.

In den letzten Wochen habe ich mich immer wieder dabei beobachtet, welche Gefühle manche Situationen in mir auslösen und dadurch mein innerstes Bedürfnis erkannt. Auch meine automatischen Reaktionen darauf, wurden mir immer klarer. Durch das Bewusstmachen meiner Muster, habe ich nun die Möglichkeit daran zu arbeiten und anders auf diese Situationen zu reagieren. Vielleicht auch andere, effizientere Wege zu finden, mein tiefes Bedürfnis zu erfüllen.

So konnte ich wieder einen Schritt zu mehr Unabhängigkeit von Situationen und Menschen machen, die mir nicht gut tun und mir dadurch wieder ein Stück mehr Freiheit erarbeiten.

 

Wie kannst Du nun mit Deinem tiefsten Bedürfnis umgehen?

1) Überlege Dir, was Dein „inner need“ ist, der unbedingt erfüllt werden muss, damit Du glücklich bist. Es ist manchmal nicht so leicht, ihn zu finden. Ein möglicher Weg dafür ist, dorthin zu spüren, wo Du Deine größten Schmerzen hast. Was tut Dir besonders weh und welches Bedürfnis könnte dahinter stehen, das gerade nicht erfüllt wird.

2) Was ist Dein „tragic flaw“? Wie reagierst Du, wenn Dein tiefstes Bedürfnis nicht erfüllt wird? Was tust Du, wenn Du Dich richtig schlecht fühlst? Ist es ein wiederkehrendes Muster, das Dir bekannt vorkommt und sich immer wieder zeigt? Sind es bestimmte Gedanken, die Dir dann durch den Kopf gehen? Was sagst Du dann zu Dir?

3) Sprich vielleicht mit einer guter Freundin, einem guten Freund oder Deinem Partner darüber. Jemanden der Dich sehr gut kennt und Dir vielleicht ein wohlwollendes Feedback über dein typisches Verhaltensmuster geben kann.

4) Wenn Du beides gefunden hast, überlege Dir, ob es nicht auch noch eine andere Möglichkeit gibt, wie Du reagieren könntest, wenn Dein tiefstes Bedürfnis nicht erfüllt wird. Eine Variante, die vielleicht eher dazu geeignet ist, Deinen „inner need“ zu erfüllen.

5) Denke auch darüber nach, wie Du vielleicht Dein Bedürfnis selbst erfüllen könntest, um nicht mehr so abhängig von anderen zu sein.

6) Wenn Du merkst, dass Du Dich nicht gut fühlst, Du traurig bist, oder seelische Schmerzen hast, mach Dir bewusst was läuft. Das ist ein guter erster Schritt, um das typische Gedankenmuster zu unterbrechen und es gibt Dir die Möglichkeit zu reflektieren, was in der jeweiligen Situation ein angemessenes Verhalten wäre.

Mir hat die Arbeit mit diesem Werkzeug viel Erkenntnis und ein Stück mehr Freiheit von einem wenig hilfreichem Muster gebracht. Ich hoffe, dass es auch Dir hilft, mit Deinem innersten Bedürfnis freier umzugehen. Ich würde mir sehr wünschen, dass auch für Dich damit ein Stück mehr Unabhängigkeit möglich wird.

Denn letztendlich sind wir hier, um unser volles Potenzial zu leben und nicht, um an alte Muster gebunden zu sein. Das wäre dann kein schönes und aufregendes Leben, sondern eine Reinszenierung der immer gleichen Verhaltensweisen. Ganz im Sinne von George Santayana, der mal gesagt hat; „Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“, sollten wir alte Muster aus dem Weg räumen, um jenes Leben leben zu können, von dem wir schon immer geträumt haben.

Alles Liebe

Deine Regina

 

 

 

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Hemmschuh Erfahrung

Ist Erfahrung ein Schatz oder eine Bürde?.

Ich habe das große Vergnügen als Trainerin viele Menschen weiterzubilden und sie auf Ihrem Weg zu begleiten. Meine Teilnehmer sind einerseits junge Menschen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen und andererseits Menschen, die bereits viel berufliche Erfahrung mit sich bringen.

In der Reflektion all meiner Trainings der letzten Jahre, ist mir etwas Interessantes aufgefallen. Die jungen Teilnehmer nehmen die Inhalte auf und setzen sie sehr rasch um. Es ist einfach sehr schön zu beobachten, wie sie scheinbar mühelos all das Gelernte in den Alltag integrieren und erfolgreich sind. Es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr sie sich oft in nur wenigen Trainingstagen weiterentwickeln.

Bei den bereits erfahrenen Teilnehmern stelle ich immer wieder fest, dass der Lerneffekt sich nicht so schnell, oder zum Teil nur sehr langsam einstellt. Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass man mit zunehmendem Alter schwerer lernt. Ich habe eher immer wieder den Eindruck, dass die viele Erfahrung, die zum Teil vorhanden und nicht immer positiv ist, diesen Teilnehmern im Weg steht. Es wird in den meisten Fällen viel über Einzelfälle diskutiert, bei denen es nicht möglich ist, das Erlernte einzusetzen, anstatt es einfach mal auszuprobieren und zu schauen, ob es nicht vielleicht doch funktionieren würde.

Reich an Erfahrung, aber arm an Veränderung

Das hat mich dazu angeregt, mich eingehender mit dem Thema „Erfahrung“ auseinanderzusetzen. Wie ist das mit der Erfahrung? Bereichert sie uns wirklich immer, oder steht sie uns nicht, vielleicht allzu oft, im Weg? Ist die Erfahrung immer ein guter Ratgeber, oder wäre es nicht viel besser, öfter mal mit Anfängeraugen hinzusehen?

Im Zuge meines Nachdenkens habe ich festgestellt, dass das ein sehr knifflige Frage ist, weil wir uns natürlich mit unserer Erfahrung auch vieles ersparen können und wollen. Vorzugsweise negative oder auch unangenehme Dinge. Aber ich denke, dass wir uns damit auch manche neue positive Erfahrung „ersparen“ und das oft unfreiwillig, weil wir nicht mehr darüber nachdenken. Und das finde ich sehr schade.

Ich denke, dass wir dadurch manches verhindern, was unser Leben bereichern und unsere, vielleicht negativen Erfahrungen, auch wieder aufheben würde. Wenn wir uns verschließen und aus einer negativen Erfahrung eine Generalisierung für unser Leben machen, verbauen wir uns sicher auch viele schöne Momente und die Möglichkeit für etwas Wunderbares.


Was „ersparen“ wir uns mit unserer Erfahrung?

Um es zu verdeutlichen, möchte ich vom Trainings- in den Beziehungskontext wechseln. Wie oft höre ich von Frauen oder auch Männern, dass sie von einem Vertreter des anderen Geschlechts frustriert, verletzt und traurig gemacht wurden. Sie nehmen sich dann ganz fest vor, das niemals wieder zuzulassen.

Das ist natürlich eine verständliche Reaktion, jedoch ist das kein guter Lebensratgeber. Denn was passiert, wenn man mit diesen Gedanken auf einen potenziellen neuen Partner trifft? Wie geht man mit diesem Menschen um? Sieht man dann das, was er tut, frei von den eigenen Erfahrungen, oder sieht man ihn dann nur noch unter dem Blickwinkel der Enttäuschung? Es sind ja sowieso alle Männer gleich, nicht wahr?

Oder vielleicht doch nicht?

Und so kann eine möglicherweise große Liebe und wunderschöne Partnerschaft schon zu Ende sein, bevor sie überhaupt noch angefangen hat. Sie ist an der Erfahrung einer der beiden zerbrochen. Sie hatte keine Chance. Einfach so.

Das Schlimme ist, dass man sich so seine bereits negative Erfahrung auch gleich wieder bestätigt und vertieft hat. Man wusste es ja ohnehin gleich, dass man den idealen Partner nicht findet, dass es den ja gar nicht gibt. Und überhaupt sind ja alle Männer gleich. Sie wollen alle nur das eine und haben sowieso nichts übrig für tiefe Gefühle. Voilà. Schon hat man sich sein eigenes Weltbild bestätigt und sich die Chance auf eine schöne Zukunft verbaut.

Können wir über unsere Erfahrung die Zukunft vorhersagen?

Aber muss das wirklich so sein? Kann man da nichts dagegen machen? Sind wir immer Opfer unserer Erfahrungen? Ich glaube nicht. Ich bin davon überzeugt, dass man die Zukunft anders gestalten kann, egal wie auch immer die Vergangenheit war. Sonst wäre das Leben nichts anderes als eine Reinszenierung unserer Erfahrungen.

Die Erfahrung ist nicht immer ein guter Lehrmeister für die Zukunft. Es ist so ähnlich wie bei Börsenanalysten. Sie analysieren die Daten aus der Vergangenheit und versuchen damit die Zukunft vorauszusagen. Wenn man sich allerdings ihre Vorhersagen ansieht, haben sie nur in den seltensten Fällen Recht und ich glaube, dass in den wenigen Fällen, in denen sie Recht haben, auch eine sehr gute Portion Glück mitgespielt hat.

Der Grund liegt schlicht und einfach darin, dass man aus der Vergangenheit keine Zukunft ableiten kann. Nur Wahrscheinlichkeiten.

Tatsache ist, dass wir unsere Zukunft hauptsächlich unter dem Blickwinkel unserer Erfahrungen in der Vergangenheit betrachten und gestalten. Es gibt unzählige mögliche Varianten unserer Zukunft, wenn wir sie nicht durch unsere Erfahrung einschränken.


„If past knocks on your door, don´t open. It has nothing new to say.“

Ganz im Sinne dieses Spruches, sollten wir vielleicht die Türe zur Vergangenheit schließen und die Zukunft unter einem ganz anderen, neuen Blickwinkel betrachten. Alles ist möglich. Auch oder gerade JETZT. Lassen wir uns von der Vergangenheit nicht unsere Zukunft stehlen oder einschränken. Bleiben wir neugierig auf das, was kommt und lassen wir uns wieder viel öfter überraschen. Dann hat das Leben auch die Chance, uns das zu geben, was wir schon immer haben wollten, aber aufgrund unserer Erfahrungen, nicht mehr zu träumen gewagt haben.

Was kannst Du jetzt konkret tun?

  • Lass Dich von Menschen inspirieren, die mit einer ähnlichen Situation, wie Du sie hattest, anders umgehen.
  • Bewerte nicht immer alles gleich, sondern lasse das, was gerade passiert, mal auf Dich wirken.
  • Frage Dich immer, wie man noch reagieren oder mit den Gegebenheiten umgehen könnte.
  • Riskiere auch wieder einmal etwas. Immer nur den sicheren Weg zu gehen, bringt nichts Neues und führt Dich letztendlich nur dorthin, wo Du schon warst oder bist.
  • Erarbeite Dir viele neue Verhaltensmöglichkeiten und Sichtweisen, aus denen Du wählen kannst.

Ich wünsche Dir viel Neues auf Deinem Lebensweg und die Möglichkeit Deine Erfahrungen hinter Dir zu lassen. Das wird Dir viel Schönes auf Deinen Weg bringen und Dich immer wieder bereichern.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir erzählst, wie Du mit Deinen Erfahrungen umgehst oder wie Du dieses Thema siehst. Hast Du Ideen, die Du gerne an andere weitergeben möchtest, um sie dabei zu unterstützen, ein volles und vibrierendes Leben zu führen? Dann freue ich mich sehr über Deinen Kommentar.

Alles Liebe
Deine Regina

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Auch ein goldener Käfig kann ein Gefängnis sein

… oder wieso wir uns schwer damit tun, Entscheidungen zu treffen.

Vor kurzem saß eine Klientin bei mir. Sie war Mitte 40 und fühlte sich mit ihrem Job mehr als unglücklich. Sie war Assistentin eines Vorstandes in einem großen renommierten Konzern. Sie fühlte sich gestresst, die Arbeit machte ihr zusehends weniger Spaß und der Druck wuchs stetig an. Auf Dauer wollte sie so nicht weitermachen.

Die Angst vor Veränderung war groß

Trotz der Umstände und des wachsenden Unmutes, wollte sie ihren Job allerdings nicht wechseln. Sie hatte sich an das gute Gehalt und an die damit verbundenen Annehmlichkeiten schon zu sehr gewöhnt und die Angst vor der Veränderung war letztendlich doch zu groß.

Dagegen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, denn sie hatte sich diese Position sicher auch hart erarbeitet und wollte nun auch die Früchte ihrer Arbeit ernten.

… wenn da nicht dieses Gefühl der wachsenden Unzufriedenheit wäre. Und damit saß sie in der Falle und sie musste sich überlegen, wie sie jetzt weiter tun wollte. Sie wurde immer unglücklicher in ihrem goldenen Käfig, trotz all der schönen Dinge, die sie sich mit ihrem tollen Gehalt leisten konnte.

Sich für das „Nicht“ entscheiden

In diesem Dilemma befinden sich viele von uns immer wieder und ich habe den Eindruck, je älter wir werden, umso größer kann der Zwiespalt sein. Nun könnte man meinen, dass es daran liegt, dass wir uns mit zunehmendem Alter nicht mehr so gerne verändern, was natürlich auch stimmen mag. Der große Enthusiasmus jedem neuen Trend hinter her zu laufen oder immer etwas Neues auszuprobieren, lässt allmählich nach.

Nicht nur, weil man vielleicht bequemer wird, sondern weil man auch seine Erfahrungen gemacht hat. Zum Beispiel, dass das Gras zwar auf der anderen Seite immer grüner erscheint, aber nur so lange man es aus der Ferne betrachtet. Wenn man dort ist, sieht es dann auch nicht viel anders aus.

Andererseits hat man sich aber auch schon sehr viel aufgebaut und man überlegt sich dann schon auch ganz genau, was man alles für eine Veränderung aufgeben müsste. Es ergibt sich aus der Natur der Sache, dass man in jungen Jahren noch nicht so viel zu verlieren hat.

Da ist die Familie, der gute Job, die Freunde, das bequeme Leben … all das steht potenziell auf dem Spiel, wenn man etwas verändert und das will gut überlegt sein.

Aber nichtsdestotrotz ist man in dem einen oder anderen Bereich seines Lebens nicht so glücklich und auf die Dauer möchte man auch nicht so leben. Natürlich kann man so weitermachen wie bisher und sich mit der Situation arrangieren. Man sitzt eben in seinem goldenen Käfig fest und will oder kann da auch nicht raus.

Die Währung Lebenszeit

Was man allerdings dabei immer beachten sollte ist, dass man alles was man macht mit seiner Lebenszeit bezahlt. Das wissen wir natürlich und das sagt sich auch so leicht dahin, aber der Preis ist bei näherer Betrachtung schon sehr hoch. Letztendlich ist Lebenszeit die einzige Währung, die wir besitzen und sie wird von Tag zu Tag weniger. Wir können sie nicht ansparen, aufsparen oder aufschieben. Sie ist weg, mit jeder Minute die verstreicht, mit jedem Tag der vergeht.

Egal ob wir an diesem Tag glücklich waren oder nicht, wir bezahlen den Preis. Es gibt kein Umtauschrecht und man kann den Preis auch nicht zurückfordern. Weg ist weg.

Im Falle meiner Klientin zahlt sie jeden Tag, den sie in die Arbeit geht und sich über ihre Kollegen, den Chef oder auch über sich selbst ärgert (weil sie immer noch diesen Job macht, den sie ja eigentlich nicht mehr will), mit ihrer kostbaren Lebenszeit. Das ist ein hoher Preis, wenn man es sich genau überlegt.

Du kannst Dich nicht „nicht entscheiden“

Manche Menschen haben auch die Idee, dass sie vorerst gar nichts machen und die Entscheidung hinausschieben bis … ja, das ist die Frage … bis jemand anderer oder das Leben entschieden hat. Denn das Leben bleibt in der Zwischenzeit nicht stehen oder genauer gesagt, die Lebenszeit verstreicht unwiederbringlich.

Wir müssen uns immer bewusst sein, dass wir immer eine Entscheidung treffen, auch wenn wir uns nicht entscheiden. Dann ist ja letztendlich die Entscheidung auch schon gefallen, nämlich für den Status Quo.

Man muss sich auch für das „Nicht“ entscheiden

Natürlich kann man nicht immer alles gleich verändern und man muss gewisse Dinge auch so hinnehmen wie sie sind, zumindest für eine gewisse Zeit.

Wenn meine Klientin zum Beispiel wirklich ihren Job wechseln möchte, wäre es vernünftig, sich zuerst mal zu überlegen was sie stattdessen tun will und die ersten Schritte in diese Richtung zu gehen. Zum Beispiel sich auf die Suche nach einer anderen Stelle zu begeben und erst dann zu kündigen, wenn sie eine solche gefunden hat.

Aber egal welche Entscheidung man in seinem Leben trifft, man sollte sie immer bewusst treffen mit allem „Wenn“ und „Aber“. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man mit der Entscheidung auch gut leben kann, denn wie gesagt, es geht ja um unsere Lebenszeit die wir für alles, was wir tun, investieren.

Eine sehr gute Idee dazu, ist jene von Bert Hellinger. Er hat aus meiner Sicht eine sehr weise Aussage getroffen: „Man muss sich auch immer für das „Nicht“ entscheiden“.

Wenn man sich für etwas entscheidet, dann gibt es immer etwas, gegen das man sich ebenfalls entscheiden muss.

Wenn ich zum Beispiel für heute Abend zwei Einladungen hätte, dann müsste ich mich für die eine UND gegen die andere entscheiden. Wenn ich das nicht mache, dann befinde ich mich den ganzen Abend im Zweifel darüber, ob ich nicht vielleicht doch besser die andere Einladung angenommen hätte und es dort nicht vielleicht doch schöner, lustiger oder was auch immer gewesen wäre. Ich würde zwischen zwei Entscheidungen fest hängen und könnte den Abend letztendlich nicht genießen.

Das ist in diesem Fall nicht wirklich tragisch. Allerdings gibt es im Leben Entscheidungen, bei denen uns die Entscheidung für das „Nicht“ schon vor eine größere Aufgabe stellen kann. Dieser Zustand ist es letztendlich, der uns unglücklich macht.

Wenn ich mit dem, wofür ich mich entscheide auch unter der Prämisse, dass ich gleichzeitig auf was anderes verzichten muss, zufrieden bin, ist es eine Entscheidung mit der ich gut leben kann. Wenn dem nicht so ist, hänge ich immer in zwei Welten fest und bin unzufrieden und unglücklich. Das kostet sehr viel Energie, Lebensfreude UND Lebenszeit.

Im Falle meiner Klientin, könnte sie sich für das „Nicht“ in ihrer jetzigen beruflichen Situation entscheiden und wäre damit auch wieder zufriedener, weil sie die Entscheidung mit allen „Wenn“ und „Aber“ getroffen hat. Das macht uns frei, weil wir das Gefühl haben, dass wir uns ganz für das entschieden haben, was ist.


Was kannst Du tun, wenn Du das Gefühl hast im goldenen Käfig zu sitzen

  • Schreibe Dir auf, in welchem Bereich Du das Gefühl hat, dass Du was verändern möchtest oder wo Du vielleicht auch das Gefühl hast, das Du nicht mehr so weitermachen kannst.
  • Überlege Dir, welchen Preis Du dafür bezahlst, wenn Du in dieser Situation bleibst.
  • Denke darüber nach, was Du wie verändern könntest.
  • Geh bewusst in Richtung Entscheidung. Bedenke, dass Du immer eine Entscheidung triffst, auch wenn Du es scheinbar nicht tust.
  • Schreibe Dir auf, was das „Nicht“ ist, gegen das Du Dich entscheiden müsstest, wenn Du etwas veränderst oder auch nicht veränderst. Es gibt immer ein „Nicht“ , auch in der momentanen Situation.
  • Denke darüber nach, womit Du gut oder besser leben könntest. Mit dem was jetzt ist oder mit dem was sein könnte.
  • Lass die Entscheidung reifen und setze die ersten Schritte in jene Richtung, in die Du gehen willst. Auch wenn man immer mit seiner Lebenszeit bezahlt, hat es auch keinen Sinn überstürzt Entscheidungen zu treffen, die man dann im Nachhinein bereut.

Ich hoffe, dass Dir diese Punkte helfen aus Deinem goldenen Käfig auszubrechen oder, dass Du ihn nicht mehr als einen goldenen Käfig, sondern als Deinen goldenen Palast empfindest, in dem Du es Dir schön eingerichtet hast. Auch das kann ja eine mögliche Betrachtungsweise sein.

Was auch immer es ist, ich wünsche Dir, dass Du mit Deinen Entscheidungen immer glücklich und rundum zufrieden bist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir erzählst, wie Du mit schwierigen Entscheidungen in Deinem Leben umgehst oder bis jetzt umgegangen bist.

Alles Liebe

Deine Regina