Hätte ich vielleicht doch nicht …. ?
… oder wie man sein Leben mit Bedauern vergeuden kann.
Es war kurz vor Weihnachten. Ich war mit Freunden unterwegs. Wir machten unseren alljährlichen Besuch am Christkindlmarkt. Nachdem wir uns ein paar Stunden am Christkindlmarkt umgesehen und Punsch getrunken haben, überlegten wir uns, dass wir uns in einem der nahegelegenen Lokale niederlassen werden. So machten wir uns auf die Suche. Es standen zwei zur Auswahl und die Gruppe entschied sich für ein kleines gemütliches Restaurant.
In diesem besagten Lokal saß neben uns ein Pärchen. Scheinbar hatte der Mann gerade keine so gute Laune. Seine Freundin wirkte irgendwie etwas anstrengend. Zuerst hörte ich wie sie immer wieder sagte, dass sie vielleicht doch das andere hätten Lokal nehmen sollen. Er versuchte sie zu beruhigen, dass Sie sicher eine gute Wahl getroffen hätten.
Nachdem das Essen kam, war sie dann abermals mit der Bestellung nicht ganz so glücklich und so war vom Nebentisch immer wieder zu vernehmen, dass sie vielleicht doch etwas anderes hätte bestellen sollen.
Und so ging es noch eine Weile weiter. Im Gesicht des Mannes war die Verzweiflung nicht zu übersehen. Wie der Abend für die beiden weitergegangen ist, kann ich leider nicht sagen. Mich hat dieser Vorfall sehr zum Nachdenken angeregt und ich musste feststellen, dass es zwar bei dieser jungen Dame sehr intensiv ausgeprägt war, aber dass diese Nach-Entscheidungsreue viel öfter vor kommt, als man denkt.
Wieso bedauern wir unsere Entscheidungen?
Wie kommt es dazu und was macht es mit uns, wenn wir unsere Entscheidungen immer wieder bedauern?
Ich denke es kommt daher, dass wir uns zwar für etwas entscheiden, aber in den wenigstens Fällen uns darüber Gedanken machen, dass wir uns auch im gleichen Zuge GEGEN etwas entscheiden müssen. Wenn ich mich zum Beispiel dafür entscheide, nach Tirol auf Urlaub zu fahren, kann ich zur gleichen Zeit nicht in der Südsee verweilen.
Nun kann ich die Entscheidung treffen nach Tirol zu fahren und mich darüber freuen und es genießen. Aber ich kann natürlich auch die ganze Zeit bereuen, dass ich nicht doch in die Südsee gefahren bin. Somit kann man sich sicher sein, dass dieser Urlaub nicht so schön sein wird, wie er sein könnte. Und weil man seine Enttäuschung nicht für sich behalten möchte, vereitelt man auch für jene Menschen, mit denen wir unseren Urlaub teilen, dass er für sie schön sein könnte. Das ist ein sicherer Garant dafür, dass man das nächste Mal alleine auf Urlaub fährt.
Die Frage stellt sich natürlich, wie es gewesen wäre, wenn man in die Südsee gefahren wäre. Ihr könnt Euch sicher sein, dann wäre Tirol viel attraktiver gewesen. Egal wie man es dreht und wendet, man hat ein Werkzeug gefunden, mit dem man garantiert unglücklich sein kann.
Aber wieso wollen wir uns mit unseren Entscheidungen unglücklich machen? Wieso können sich manche Menschen nicht entscheiden und schwanken immer wieder zwischen dem einen und dem anderen? So kommt man doch letztendlich nirgends hin.
Fällt es uns schwer Entscheidungen zu treffen?
Irgendwann habe ich mal gehört, dass eine große Anzahl der Menschen eine Entscheidungsschwäche haben. Ich habe damals daran gezweifelt, aber schön langsam beschleicht mich der Verdacht, dass diese Aussage vielleicht doch gestimmt hat.
Aber woher kommt dieses Verhalten? Wenn wir es genau betrachten, müssen wir tagtäglich eine Vielzahl von Entscheidungen treffen. Oft sind sie uns gar nicht wirklich bewusst, weil sie so alltäglich und klein sind.
Was ziehe ich heute an? Was esse ich heute mittags? Was werde ich heute Abend tun? Mit welcher Arbeit beginne ich? Wann gehe ich einkaufen? Fahre ich mit dem Auto oder vielleicht doch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln? Und so weiter und so fort. Ständig fordert das Leben Entscheidungen von uns. Da ist es nur allzu verständlich, dass uns irgendwann die Kraft für weitere Entscheidungen ausgeht.
Vor allem für größere oder wichtigere Entscheidungen bedarf es dann einer guten Strategie, um diese so treffen zu können, dass man auch danach noch damit zufrieden ist.
Für UND wider
In diesem Zusammenhang fällt mir Bert Hellinger ein. Er ist der Meinung, dass man sich auch immer für das „Nicht“ entscheiden sollte, damit man auch tatsächlich die Entscheidung mit allen Für und Wider trifft. Das verhindert, dass man sie im Nachhinein bedauert und in der Phantasie fest hängt, dass das andere vielleicht doch besser gewesen wäre.
Das Problem dabei ist nur, dass man natürlich nicht vorher weiß, wie etwas wäre, wenn man es noch nicht gemacht hat. Hier hilft nur sich mit allen Informationen zu versorgen. Um in unserem Beispiel zu bleiben, wäre es ratsam sich alle Informationen über die jeweiligen Urlaubsorte einzuholen, die man bekommen kann. Vorher sollte man sich natürlich noch darüber im Klaren sein, was man möchte.
Die Erfahrung zeigt, dass man nicht alles bekommt, was man will und das man die einen oder anderen Abstriche machen muss. Deshalb sollte man sich auch Gedanken darüber machen, worauf man verzichten kann.
Das Ende des Bedauerns
Wenn dann alle Für und Wider abgewogen sind und man die Entscheidung für das eine und gegen das andere getroffen hat, dann kommt der, aus meiner Sicht wesentlichste Schritt – nicht mehr darüber nachdenken. Man trifft die Entscheidung und damit basta. Kein „Na hätte ich vielleicht nicht doch das andere nehmen sollen?“ Diese Frage ist der Beginn eines sich endlos im Kreis Drehens, weil die Frage, ob das andere nicht doch besser wäre, müßig ist. Wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen können, was gewesen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten.
Deshalb muss vor dieser einer Frage ein ganz großes „Stopp“ stehen. Denn wenn dies nicht geschieht, vermiest man sich all das Schöne, das mit dieser Entscheidung möglich wäre.
All das gilt natürlich nicht nur für den Urlaub oder das Mittagessen, sondern für alle Bereiche unseres Lebens. Egal ob Beruf, Partnerschaft, Freundschaften, Wohnort und noch viele andere Dinge. Je rascher wir uns entscheiden und je besser wir es schaffen, diese Entscheidung nicht mehr zu hinterfragen, desto mehr Freude werden wir damit haben. Denn das Leben ist viel zu kurz, um es mit Bedauern zu verschwenden.
Und wie geht es Dir damit?
1) Wie triffst Du Deine Entscheidungen?
2) Bist Du Dir damit unsicher oder triffst Du sie mit Kraft?
3) Bedauerst Du sie, nachdem Du sie getroffen hast?
4) Entscheidest Du Dich auch für das „Nicht“?
5) Wie wäre es, wenn Du sie mit ganzem Herzen triffst und ohne Bedauern annimmst?
Ich wünsche Dir viele gute Entscheidungen, die Du aus ganzem Herzen und mit allem Wenn und Aber triffst. Beende das Zögern und Bedauern und beginne damit, Dein Leben in vollen Zügen zu genießen.
Alles Liebe
Deine Regina
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Ein paar Leserstimmen:
"Danke für dieses E-Book. Jeder der sich für die Macht der Gedanken interessiert, findet darin positive und
wertvolle Impulse. Lange nicht mehr so ein gutes Buch gelesen."
"Hab's gerade durchgeblättert. Toll gemacht. Kompliment!"
"Wundervoll gemacht!!! Sehr inspirierend"
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