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Hemmschuh Erfahrung

Ist Erfahrung ein Schatz oder eine Bürde?.

Ich habe das große Vergnügen als Trainerin viele Menschen weiterzubilden und sie auf Ihrem Weg zu begleiten. Meine Teilnehmer sind einerseits junge Menschen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen und andererseits Menschen, die bereits viel berufliche Erfahrung mit sich bringen.

In der Reflektion all meiner Trainings der letzten Jahre, ist mir etwas Interessantes aufgefallen. Die jungen Teilnehmer nehmen die Inhalte auf und setzen sie sehr rasch um. Es ist einfach sehr schön zu beobachten, wie sie scheinbar mühelos all das Gelernte in den Alltag integrieren und erfolgreich sind. Es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr sie sich oft in nur wenigen Trainingstagen weiterentwickeln.

Bei den bereits erfahrenen Teilnehmern stelle ich immer wieder fest, dass der Lerneffekt sich nicht so schnell, oder zum Teil nur sehr langsam einstellt. Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass man mit zunehmendem Alter schwerer lernt. Ich habe eher immer wieder den Eindruck, dass die viele Erfahrung, die zum Teil vorhanden und nicht immer positiv ist, diesen Teilnehmern im Weg steht. Es wird in den meisten Fällen viel über Einzelfälle diskutiert, bei denen es nicht möglich ist, das Erlernte einzusetzen, anstatt es einfach mal auszuprobieren und zu schauen, ob es nicht vielleicht doch funktionieren würde.

Reich an Erfahrung, aber arm an Veränderung

Das hat mich dazu angeregt, mich eingehender mit dem Thema „Erfahrung“ auseinanderzusetzen. Wie ist das mit der Erfahrung? Bereichert sie uns wirklich immer, oder steht sie uns nicht, vielleicht allzu oft, im Weg? Ist die Erfahrung immer ein guter Ratgeber, oder wäre es nicht viel besser, öfter mal mit Anfängeraugen hinzusehen?

Im Zuge meines Nachdenkens habe ich festgestellt, dass das ein sehr knifflige Frage ist, weil wir uns natürlich mit unserer Erfahrung auch vieles ersparen können und wollen. Vorzugsweise negative oder auch unangenehme Dinge. Aber ich denke, dass wir uns damit auch manche neue positive Erfahrung „ersparen“ und das oft unfreiwillig, weil wir nicht mehr darüber nachdenken. Und das finde ich sehr schade.

Ich denke, dass wir dadurch manches verhindern, was unser Leben bereichern und unsere, vielleicht negativen Erfahrungen, auch wieder aufheben würde. Wenn wir uns verschließen und aus einer negativen Erfahrung eine Generalisierung für unser Leben machen, verbauen wir uns sicher auch viele schöne Momente und die Möglichkeit für etwas Wunderbares.


Was „ersparen“ wir uns mit unserer Erfahrung?

Um es zu verdeutlichen, möchte ich vom Trainings- in den Beziehungskontext wechseln. Wie oft höre ich von Frauen oder auch Männern, dass sie von einem Vertreter des anderen Geschlechts frustriert, verletzt und traurig gemacht wurden. Sie nehmen sich dann ganz fest vor, das niemals wieder zuzulassen.

Das ist natürlich eine verständliche Reaktion, jedoch ist das kein guter Lebensratgeber. Denn was passiert, wenn man mit diesen Gedanken auf einen potenziellen neuen Partner trifft? Wie geht man mit diesem Menschen um? Sieht man dann das, was er tut, frei von den eigenen Erfahrungen, oder sieht man ihn dann nur noch unter dem Blickwinkel der Enttäuschung? Es sind ja sowieso alle Männer gleich, nicht wahr?

Oder vielleicht doch nicht?

Und so kann eine möglicherweise große Liebe und wunderschöne Partnerschaft schon zu Ende sein, bevor sie überhaupt noch angefangen hat. Sie ist an der Erfahrung einer der beiden zerbrochen. Sie hatte keine Chance. Einfach so.

Das Schlimme ist, dass man sich so seine bereits negative Erfahrung auch gleich wieder bestätigt und vertieft hat. Man wusste es ja ohnehin gleich, dass man den idealen Partner nicht findet, dass es den ja gar nicht gibt. Und überhaupt sind ja alle Männer gleich. Sie wollen alle nur das eine und haben sowieso nichts übrig für tiefe Gefühle. Voilà. Schon hat man sich sein eigenes Weltbild bestätigt und sich die Chance auf eine schöne Zukunft verbaut.

Können wir über unsere Erfahrung die Zukunft vorhersagen?

Aber muss das wirklich so sein? Kann man da nichts dagegen machen? Sind wir immer Opfer unserer Erfahrungen? Ich glaube nicht. Ich bin davon überzeugt, dass man die Zukunft anders gestalten kann, egal wie auch immer die Vergangenheit war. Sonst wäre das Leben nichts anderes als eine Reinszenierung unserer Erfahrungen.

Die Erfahrung ist nicht immer ein guter Lehrmeister für die Zukunft. Es ist so ähnlich wie bei Börsenanalysten. Sie analysieren die Daten aus der Vergangenheit und versuchen damit die Zukunft vorauszusagen. Wenn man sich allerdings ihre Vorhersagen ansieht, haben sie nur in den seltensten Fällen Recht und ich glaube, dass in den wenigen Fällen, in denen sie Recht haben, auch eine sehr gute Portion Glück mitgespielt hat.

Der Grund liegt schlicht und einfach darin, dass man aus der Vergangenheit keine Zukunft ableiten kann. Nur Wahrscheinlichkeiten.

Tatsache ist, dass wir unsere Zukunft hauptsächlich unter dem Blickwinkel unserer Erfahrungen in der Vergangenheit betrachten und gestalten. Es gibt unzählige mögliche Varianten unserer Zukunft, wenn wir sie nicht durch unsere Erfahrung einschränken.


„If past knocks on your door, don´t open. It has nothing new to say.“

Ganz im Sinne dieses Spruches, sollten wir vielleicht die Türe zur Vergangenheit schließen und die Zukunft unter einem ganz anderen, neuen Blickwinkel betrachten. Alles ist möglich. Auch oder gerade JETZT. Lassen wir uns von der Vergangenheit nicht unsere Zukunft stehlen oder einschränken. Bleiben wir neugierig auf das, was kommt und lassen wir uns wieder viel öfter überraschen. Dann hat das Leben auch die Chance, uns das zu geben, was wir schon immer haben wollten, aber aufgrund unserer Erfahrungen, nicht mehr zu träumen gewagt haben.

Was kannst Du jetzt konkret tun?

  • Lass Dich von Menschen inspirieren, die mit einer ähnlichen Situation, wie Du sie hattest, anders umgehen.
  • Bewerte nicht immer alles gleich, sondern lasse das, was gerade passiert, mal auf Dich wirken.
  • Frage Dich immer, wie man noch reagieren oder mit den Gegebenheiten umgehen könnte.
  • Riskiere auch wieder einmal etwas. Immer nur den sicheren Weg zu gehen, bringt nichts Neues und führt Dich letztendlich nur dorthin, wo Du schon warst oder bist.
  • Erarbeite Dir viele neue Verhaltensmöglichkeiten und Sichtweisen, aus denen Du wählen kannst.

Ich wünsche Dir viel Neues auf Deinem Lebensweg und die Möglichkeit Deine Erfahrungen hinter Dir zu lassen. Das wird Dir viel Schönes auf Deinen Weg bringen und Dich immer wieder bereichern.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir erzählst, wie Du mit Deinen Erfahrungen umgehst oder wie Du dieses Thema siehst. Hast Du Ideen, die Du gerne an andere weitergeben möchtest, um sie dabei zu unterstützen, ein volles und vibrierendes Leben zu führen? Dann freue ich mich sehr über Deinen Kommentar.

Alles Liebe
Deine Regina

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Ein paar Leserstimmen:

"Danke für dieses E-Book. Jeder der sich für die Macht der Gedanken interessiert, findet darin positive und
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